reiseberichte
skandinavien
Schweden - Mai 04


Inhalt

An der Grenze zu Lappland

Auf Tierpirsch

Outdoor-Brot backen

 


An der Grenze zu Lappland

Mitte Mai ging´s von Trondheim (Norwegen) aus quer rueber nach Schweden. Bei Schneefall fuhren wir ueber die Grenze und staunten ab dem Riesen-Supermarkt, der ploetzlich mitten im Niemandsland im Schneetreiben auftauchte. Hier decken sich die Norweger massenweise mit guenstigem Food, Zigaretten und Alkohol ein, denn in Schweden ist das Leben deutlich billiger.





In Schweden haben wir die Region Jaemtland erkundet, die im Westen, oberhalb der Mitte von Schweden liegt. Eine empfehlenswerte Destination, wo man diverse Wanderungen unternehmen kann, zum Beispiel zum Haellingsafallet, einem Wasserfall, der waehrend tausenden von Jahren einen 800 Meter langen Canyon in den Fels gebohrt hat. Auf den Steinen wachsen unzahelige seltene Flechten- und Moosarten. Vom Doerfchen Gaeddede aus sind wir auf dem Wildnisweg (Vildmarksvaegen), einer Ueberlandstrasse, nach Norden gefahren, durch mehr oder weniger lichte Tannen-Birkenwaelder, vorbei an kleinen Moorlandschaften und Seen. Eigentlich wollten wir eine mehrtaegige Kanutour auf einem der Seen unternehmen und hatten auch schon das Kanu organisiert. Doch es regnete, schneite und hagelte durcheinander, ausserdem wars auch noch saukalt, so dass wir schliesslich absagen mussten. Stattdessen folgten wir dem Wildnisweg bis zur Schneegrenze (die zu dieser Zeit etwa auf 500 Meter ueber Meer lag), leider war die Strasse ab da gesperrt (Winterhalbjahr). Ein spezielles Erlebnis war unterwegs der Besuch des Dorfes Ankarede. Um eine riesige Holzkirche mit Friedhof sind eine handvoll Holzhaueuschen gruppiert, die zwar bewohnt aussehen, jedoch momentan leer zu sein schienen. Keine Menschenseele war zu sehen, der Gang durchs Doerfchen hatte etwas Surreales. Ob das Dorf wohl nur im Sommer bewohnt ist? Direkt hinter dem Ankarede entdeckten wir ein “Lappendoerfchen”, bestehend aus Lappenkoten, die wir hoelzerne Tipis aussehen, und die von den lappischen Rentierzuechtern jeweils bewohnt werden, wenn sie ihre Tiere zusammentreiben.


Auf Tierpirsch

Am naechsten Tag ging´s auf Tierbeobachtung in den Wald. Ausser Rentieren und Elchen soll´s hier auch Braunbaeren geben. Alles, was wir sahen, sind Birkhuehner, Schneehasen und Schneehuehner. Trotzdem war´s spannend, so durch die Gegend zu pirschen und sich in die Tiere hineinzuversetzen. Elche haben wir uebrigens mittlerweile zahlreiche beobachtet. Am ehesten sieht man sie nicht etwa, wenn man durch den Wald schleicht, sondern wenn man Nachts mit dem Auto unterwegs ist… Im Wald hoeren einen die Tiere wohl schon von weither. Sie sind sehr scheu und fluechten schon beim leisesten Geraeusch, bleiben jedoch stehen, wenn man sich im Auto naehert. “Nachts” ist hier uebrigens seit einiger Zeit nicht mehr gleichbedeutend mit “dunkel”. Es wird nun ueberhaupt nicht mehr dunkel, bestenfalls fuer einige Stunden noch etwas daemmerig. Dies ist ganz ungewohnt fuer uns, gefaellt uns aber sehr gut. Nur haben wir Muehe, rechtzeitig ins Bett zu kommen (und rechtzeitig aufzustehen).


Outdoor-Brot backen

Hier noch ein kleiner Tipp fuer alle Trekker: Was tun, wenn man kein frisches Brot kaufen kann und trotzdem Lust darauf hat? Wir haben erstmals Bannock-Brot (Trapperbrot) gebacken, nach einem Rezept aus dem Buch "Wildniswandern" (Conrad Stein Verlag), und das Resultat hat wirklich ueberzeugt. Es braucht dazu:


2 Becher (2dl) Mehl
2 Kaffeeloeffel Backpulver
1/2 Kaffeeloeffel Salz
etwas Wasser

Man mischt das ganze zu einem Teig, formt daraus flache Fladen und bratet sie in der Pfanne beidseitig an. Tipps aus erster Hand von Migg, dem auserkorenen “Mister Bannock”: Den Teig lange Kneten, bis er geschmeidig und luftig ist. Nicht zuviel Wasser beifuegen. Zum Anbraten wenn immer moeglich unbedingt Oel verwenden. Den Pfannendeckel schliessen und bei nicht allzugrosser Hitze anbraten.


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Last update:  10:15 26/02 2007